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Die Kohlmeise - Europas größte Meisenart

Aktualisiert: 4. Nov. 2022

Sie ist ein häufiger Besucher in unseren Gärten und auch im Winter sehen wir sie neben Blaumeise, Buchfink und Haussperling als prominenten Gast am Futterhaus. Als Höhlenbrüter hatte bestimmt der ein oder andere schonmal seinen Briefkasten von Familie Meise besetzt. Wir kennen sie also gut...ähmm, oder doch nicht?

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Schwarzer Kopf mit weißen Wangen, die Kohlmeise sticht sofort heraus und ist wohl einer der bekanntesten Singvögel in unseren Park- und Gartenanlagen.


Parus major, wie man die Kohlmeise auch nennt, ist die bei uns größte heimische Meisenart. Sie ist gelb im Gefieder mit schwarzem Kopf und Längsstreif. Die Wangen sind weiß. Männliche Tiere lassen sich leicht von Weiblichen unterscheiden. Erstere haben einen deutlichen, breiten und durchgehenden tiefschwarzen, glänzenden Längsstreif.



Schon früh im Jahr hört man es, das "zi-tuhi" der Kohlmeise. Dabei klettert sie akrobatisch, ja, fast neckisch mal kopfüber mal kopfauf im Astwerk der noch kahlen Bäume und Sträucher umher. Sie ist groß und prachtvoll mit ihrer schwarzweißen Kopfmaske. P. major begleitet uns durchs ganze Jahr. Sie ist was man einen Standvogel nennt. Wir finden sie in unseren Gärten und Parks, beim Sparziergang im Wald. Sie ist omnipräsent.


Als standortreuer Vogel brütet sie in allem was sich eine Höhle schimpft. Die Kohlmeise ist also ein Höhlenbrüter und ein starker Konkurrent der Blaumeise. Der Brutbeginn liegt zwischen Ende März im Süden und Anfang Mai im Norden. Zum Brutplatz macht sie Baumhöhlen, Nist- sowie Briefkästen in denen sie bis zu 12 Küken großziehen kann. Manchmal auch zweimal in der Saison. Die Eier der größten europäischen Meise sind weiß mit ziegelroten, blassvioletten Punkten, Flecken und kleinen Klecksen. Sie legt sie in ein aus Moos dominierendes Nest, welches in der Mulde häufig mit Tierhaaren ausgepolstert wird.


Die Nestlinge der Kohlmeise schlüpfen nach rund 14 Tagen Brutdauer. Zunächst noch fast gänzlich nackt bis auf ein paar obligatorische Fussel auf dem kleinen Köpfchen, reifen die kleinen Meisen innerhalb von 18-21 Tagen zu possierlichen Jungvögeln heran. Hierbei kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht, die selbst nach dem Ausflug der Nachzöglinge noch bis zu 3 Wochen besteht. Wer im Frühjahr genauer aufpasst, hört und sieht die kleine Meisenfamilie vielleicht im Buschwerk und in Baumkronen in seinem Garten. Das Gefieder der Jungvögel ist ähnlichem dem von Adulten, allerdings deutlich blasser (Bild 3 und 4 in der Galerie). Wangen und Flügelbinden sind hier noch eher gelblich gefärbt. Der charakteristische Längsstreif auf der Bauchseite ist nur teilweise und in dunkelgrauem Farbton ausgeprägt.


Kohlmeisen haben eine starke Vorliebe für künstliche Nisthöhlen, weshalb diese von ihnen gerne angenommen werden. Aus diesem Grund können wir unseren gefiederten Freunde super mit Nisthilfen unter die Flügel greifen. Jeder da draußen kann also aktiv Artenschutz betreiben, indem man passende Bruthöhlen beispielsweise an sein Haus oder seine Bäume hängt. Einfluglöcher sollten hier ein Mindestmaß von 32 mm im Durchmesser haben. Gute Kästen findet man vor allem von Hasselfeld oder Schwegler.


Kohlmeisen ernähren sich größtenteils von Insekten und deren Larven, Spinnen und Schmetterlingsraupen. Das ist vor allem während der Brutzeit wichtig, da sie zur Fütterung der Jungen dringend benötigt werden. Im Winter fressen sie mehrheitlich Samen und Beeren. Auch hierbei können wir Paris major unterstützen. Im Handel gibt es qualitativ hochwertiges Vogelfutter, bestehend aus Samenmischungen mit Beeren und Insektenlarven, aber auch Proteinkuchen aus Erdnussbutter ebenfalls mit Beeren, Samen oder Insektenlarven gespickt. Füttern lohnt sich, auch das ganze Jahr über. Auf diese Weise unterstützen wir unsere geliebte Vogelwelt, während um uns herum ein verheerender global- und klimatischer Wandel tobt.



Das Kohlmeisenbilderbuch




Die Kohlmeise im Steckbrief

Stichpunkte

Kohlmeise Parus major

Wild Gardening Awards

Wild Gardening Empfehlung

Schützen und unterstützen: Platz finden und Nisthilfen aufhängen. Wir beraten gern. Außerdem: Ganzjahresfütterungen schaden nicht, wenn man es richtig macht.

Familie

Paridae (Meisen)

Aussehen

​Sie misst zwischen 13,5-15 cm in der Länge.

Der eher plumpe Körper ist bauchseits gelb mit mittig verlaufendem schwarzen Längsstreif. Bei männlichen Tieren ist er deutlich ausgeprägt. Der Kopf ist glänzend schwarz mit weißen Wangen. Der Rücken ist olivgrün mit gelbem Nackenfleck. Die Flügeldecken sind blaugrau. Schwanz- und Schwungfedern sind von eher schwarzgrauer Färbung. Auffällig ist hier die weiße Flügelbinde.

Brutverhalten

Höhlenbrüter

Gesang

​Gesang: sehr charakteristische Folge z.B. "ti-ta ti-ta ti-ta..." oder 3-silbig "ti-ti-tüh ti-ti-tü ti-ti-tüh ..." Ruf: Unzählige Rufe, u.a. ein melancholisches"ti tü tüh", ein zügiges "si-chutti-chutti" oder ein häufiges "zi-tuhi"

Lebensraum

​Laub- und Mischwälder, Parks, Gärten

Gefährdung

Laut NABU ist der Bestandstrend stabil. Es liegt keine aktuelle Gefährung vor.

Die Bestandszahl liegt bei 5.650.000-7.000.000 Brutpaaren

Zugverhalten

Standvogel und Kurzstreckenzieher

Namen

Great tit

Zum Nachlesen:


Klaus Limbrunner, Einhard Bezzel, Klaus Richards und Detlef Singer (2013): Enzyklopädie der Brutvögel Europas. Franck-Kosmos Verlag-GmbH & Co.KG, Stuttgart. Sonderausgabe, 3.Aufl.. ISBN 978-3-440-13863-2

Peter Berthold & Gabriele Mohr (2021): Vögel füttern, aber richtig: das ganze Jahr füttern, schützen und sicher bestimmen. Franck-Kosmos Verlag-GmbH & Co.KG, Stuttgart. ISBN 978-3-440-17261-2

Håkan Delin, Lars Svensson (2017): Vögel Europas. BLV Buchverlag GmbH & Co.KG, München. ISBN 978-3-8354-1750-2

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